Tomate - Solanum lycopersicum
(Fruchtgemüse)Anzucht:
Die Angaben, ab wann man man Tomaten im Haus vorziehen kann, variieren sehr stark.
Es hängt einfach davon ab, welcher Raum zur Verfügung steht und ob sie ins Freiland oder ungeheiztes Gewächshaus gepflanzt werden und in welcher Klimaregion das statt findet.
Ideal ist ein kühler Raum an einem sehr hellen Platz. Z.B. ein Schlafzimmer mit Südseiten-Fenster. Ist dies gegeben, kann man etwas eher anfangen, so ab Mitte oder letztes Drittel Februar.
Hat man einen warmen Standort, dann kann es auch noch viel später klappen, allerdings sollte man eine deutliche Nachtabsenkung in der Temperatur beachten.
Um diese Jahreszeit benötigt man keine zusätzliche Beleuchtung für die Anzucht, weil die Tage nun schon lange genug sind.
Unter Tags soll gelüftet werden, nur aufpassen, dass sie keinen Frost abbekommen.
Anzuchterde:
Ich mache eine Mischung aus 1:1:1 Gartenerde, reifer Kompost und Sand.
Dazu gebe ich etwas Gesteinsmehl, welches kräftige Pflanzenzellen schafft, die dann wenig anfällig gegen Pilz- oder Bakterienerkrankungen sind.
Und etwas Bio-Kalk darf nicht fehlen.
Diese Mischung ist für die Pflanzkistchen gedacht, in die flächig gesät wird.
Die Samen werden etwas angedrückt und ca. 1 cm mit fein gesiebter Mischung abgedeckt und vorsichtig angegossen.
Bis zur Keimung decke ich die Pflanzkiste mit einer Folie ab und darüber noch Zeitungspapier.
Erst wenn die ersten Samen spitzen (wann das ist hängt von der Temperatur ab) nehme ich das Zeitungspapier weg.
Die Folie bleibt drauf, bis die Pflänzchen sich richtig entfaltet haben.
Während dieser Phase bis zum Pikieren stehen die Pfläzchen an einem wärmeren Ort, als nach dem Pikieren.
Pikieren:
Sobald die Keimblätter kräftig entfaltet sind und das erste richtige Blatt gerade so zu erkennen ist, werden die Tomaten einzeln in 11-er Töpfe gesetzt.
Die Erdmischung ist hier noch etwas nahrhafter, ich gebe dann Bio-Dünger dazu und keinen Sand, aber wieder Gesteinsmehl und Bio-Kalk zum halbreifen Kompost /Erde Gemisch.
Man nimmt das Pflänzchen vorsichtig mit zwei Fingern und sticht daneben mit einem Pflanzholz (kann auch ein Bleistift oder dgl. sein), um die Würzelchen zu lösen.
Wenn dabei die Spitze der Wurzel abreißt - kein Problem, das regt die Neubildung von Wurzeln an.
Ich setze das Pfänzchen sehr tief, fast bis zu den Keimblättern und drücke kräftig an.
Im Pflanztopf lasse ich oben einen Gießrand. Wenn sich die lockere Erde setzt, dann ist viel Platz, was auch gewollt ist, weil ich in der Zeit bis zum Auspflanzen noch mal Erde/Kompost-Mischung nach gebe bis zum Rand.
Das regt die Bildung von s.g. Adventiv-Wurzeln am Stamm an. Diese Wurzeln sorgen nicht nur für gute Standfestigkeit, sondern ernähren auch.
Stäben:
Sobald die Pflanzen den Eindruck machen, als würden sie nicht mehr alleine stehen, bekommen sie einen dünnen Stab, der locker mit Draht oder Schnur am Stängel befestigt wird.
Nun muss man nur noch darauf achten, dass man die Pflanzen regelmäßig weiter auseinander rückt, damit sie nicht zu hoch wachsen.
Gegossen wird nur, wenn sie komplett ausgetrocknet sind. Die Blätter dürfen ruhig schon etwas schlapp aussehen.
Tomaten dürfen grundsätzlich nur von unten gegossen werden. Sie mögen kein Wasser auf den haarigen Blättern.
Auspflanzen:
Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist (in den meisten Regionen ist das Mitte Mai der Fall), können sie ins frostfreie Gewächshaus oder Freiland umsiedeln.
Ideal ist, sie vorher etwas abzuhärten, ich habe es aber nie gemacht und sie haben dennoch nie einen Sonnenbrand bekommen.
Beim Pflanzen setzt man wieder sehr tief ein und häufelt eine gute Mischung aus halbreifem Kompost, Gesteinsmehl und Bio-Kalk um die Pflanze.
Danach wird noch alles dick gemulcht. Dazu kann man angetrockneten Rasenschnitt, Heu, Stroh (Bio) oder anderes organisches Material verwenden.
Besonders guter Mulch ist Brennnessel.
Pflanzen in Kübel:
Ich rechne pro Kübel von 60 x 40 x 40 cm zwei Pflanzen.
Dabei wird im Kübel jedes Jahr das obere Drittel oder Viertel Erde enternt und durch halbreifen Kompost + Gesteinsmehl + Bio-Kalk + Bio-Dünger (z.B. Oscorna) ersetzt.
Mischkultur:
Da ich die Tomaten immer in Kübeln ziehe, ist wenig Platz für andere Pflanzen. Basilikum geht aber immer.
Der ist im Kübel ebenso ein guter Begleiter, wie später im Salat.
Vor Regen schützen:
Wenn man nicht in milden Regionen wohnt, dann rentiert sich auf jeden Fall ein Gewächshaus oder auch nur ein Foliendach, welches Regen abhält.
Aufbinden:
Sobald die Pflanzen über ihre ursprünglichen Stäbe hinaus gewachsen sind, binde ich sie an Hanfschnüren fest, die oben an einem Querdraht im Gewächshaus befestigt sind.
Natürlich geht auch jede andere Methode des Aufbindens. Auch hier gilt wieder, nicht fest verschnüren, damit der Stängel keinen Schaden nimmt, wenn er dicker wird.
Geizen:
Als Geizen bezeichnet man den Vorgang, dass Seitentriebe aus den Blattachseln gebrochen werden.
Ich geize relativ streng, aus verschiedenen Gründen:
- Geizen führt dazu, dass mehr Licht, Luft und Sonne an die Früchte und an die Blätter kommen.
Diese können dann besser abtrocknen und das ist beste Vorbeugung gegen Braunfäule ect. - Es kommt mehr Licht an die Früchte
- Man kann besser Ernten
- Die Kraft geht in die Früchte, statt in die Blätter und Triebe.
Vor allem gegen Ende der Saison habe ich oft beobachtet, dass Tomatenfrüchte einfach nicht rot werden sondern ewig grün bleiben.
Dann hat Geizen bzw. kappen der Spitze zu einem Reifeschub geführt.
Sobald abzusehen ist, dass die oberen Triebe keine reifen Früchte mehr erzeugen, kann man sie abbrechen.
Triebe werden nie geschnitten, sondern nur gebrochen. Dann werden keine Pflanzenzellen verletzt, weil Sollbruchstellen zwischen den Zellen genutzt werden und die Gefahr von Pilzbefall ist geringer.
Viele Leute schwören darauf, dass man die Wildtomaten oder Kirschtomaten nicht geizen muss.
Ich persönlich bin da anderer Meinung - zumindest auf engem Raum im Gewächshaus.
Einfach ausprobieren.
Gießen:
Ich lasse meine Tomaten im Kübel eher darben. D.h. gegossen wird nur alle 5 Tage bis eine Woche. Dann recht gründlich.
Kübel brauchen guten Wasserabzug, weil sie keine Staunässe vertragen.
Wann ich gieße entscheide ich früh morgens: Wenn sie dann bereits leicht schlappe Blätter haben, wird es Zeit.
In der heißen Mittagszeit sehen sie fast immer schlapp aus. Es ist einfach eine Art Verdunstungsschutz, dass sie die Blätter nach unten klappen.
Da muss man standhaft bleiben und nicht sofort gießen.
Trocken halten ist der beste Schutz vor Pilzerkrankungen, weil die Pflanzenzell-Wände härter werden.
Erstaunlicherweise gieße ich gerade im Kübel so wenig.
Ausgepflanzt kann man sie regelrecht erziehen, so dass sie tiefe Wurzeln ausbilden und auch in Trockenphasen noch an Reserven im Boden kommen.
Lüften:
Wenn die Tomaten im Gewächshaus stehen, ist es sehr wichtig, dass reichlich gelüftet wird.
In der Übergangszeit reicht eine automatische Dachlüftung.
In den heißen Monaten sollte auf jeden Fall auch die Türe offen stehen.
Zug verträgt die Tomate wesentlich besser, als stehende Hitze.
Befruchtung:
Tomatenblüten werden durch Wind oder durch Insekten bestäubt.
Wo das nicht gut funktioniert, weil das Haus relativ geschlossen und steht und kein Zug ist, kann man nachhelfen und an den Pflanzen rütteln.
Diesen Vorgang nennt man Trillen.
Düngen während der Saison:
Ca. im Juli kann man noch mal eine Gabe von Kompost und Biodünger sowie Gesteinsmehl und Bio-Kalk geben.
Zusätzlich oder alternativ freuen sie sich über Brennnesseljauche, die maximal alle 14 Tage in üblicher Verdünnung gegossen wird.
Schädlinge und Krankheiten:
Meine Tomaten hatten bei dieser BEhandlung nie Schädlinge, aber es kommt natürlich vor.
Bei Befall mit weißer Fliege kann man bei ersten Anzeichen Gelbsticker anbringen.
Bei Blattfleckenanzeichen oder braunen Blättern kann man diese von unten her entfernen und vorbeugend mit Schachtelhalmtee, Magermilch oder Bio-S spritzen.
Gegen die gefürchtete Braunfäule, die in feuchten Jahren verstärkt auftreten kann, hilft auch das Gesteinsmehl.
Wenn die Früchte vorne braune Flecken bekommen, spricht man von Blütenendfäule.
Diese tritt fast immer auf, wenn Kalkmangel besteht.
Deshalb geben wir vorbeugend Bio-Kalk.
Tomaten sind selbstverträglich, können also immer wieder auf dem selben Standort stehen.
Das gilt auch nach einem Befall mit Braunfäule. Die Sporen sind fast immer und überall in der Luft, Es spielen also eher Pflegefehler eine Rolle, als Ansteckung.
Vorbeugend kann man auch auf resistente Sorten achten.
Bei Abdeckung mit Folie oder im Gewächshaus sind Tomaten eine äußerst dankbare Kultur, die viel Freude macht.
Frost überbrücken:
Wenn sich das Glas- Oder Folienhaus halbwegs gut verschließen lässt, kann man die ersten Fröste im Herbst mit einer Petroliumlampe überbrücken.
Auf diese Art hatten wir in den letzten Jahren oft Tomaten bis in den Dezember.
Sind längere Frostperioden angesagt, kann man die Tomatenpflanzen raus reißen und umgekehrt in den warmen Heizungs-Keller hängen.
Sie reifen dann nach.
Oder alternativ werden grüne Tomaten mit einem Apfel zusammen in einer Papiertüte gelagert, bis sie rot werden.
Temperaturen von 18-20°C sind ideal und die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu niedrig sein.
Saateigenschaften
Abstände und Mengenbedarf
trage hier die Qm ein: oder
trage hier die Laufmeter ein:
Vom richtigen Zeitpunkt
- Jan.
- Febr.
- März
- April
- Mai
- Juni
- Juli
- Aug.
- Sept.
- Okt.
- Nov.
- Dez.
- Jan.
- Febr.
- März
- April
- Mai
- Juni
- Juli
- Aug.
- Sept.
- Okt.
- Nov.
- Dez.
- Jan.
- Febr.
- März
- April
- Mai
- Juni
- Juli
- Aug.
- Sept.
- Okt.
- Nov.
- Dez.
Boden, Erden, Düngung und Pflanzenstärkung
Verträglichkeiten
Diese Bio-Düngern bzw. Pflanzenhilfsmitteln habe ich seit Jahren bei Tomate im Einsatz:
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